top of page

Kapitel 1

Die Sonne geht im Osten auf

 

3. Die Entdeckung der Ästhetik

 

Ausgrabungsstätte in Hongshan, an der südlichen Seite des Yingjin-Flusses in Chifeng, Innere Mongolei

Das Streben nach Ästetik geht bis auf die ersten primitiven Gesellschaften zurück. In der frühen Steinzeit entstanden mannigfaltige Kulturen. Die verschiedenen Stämme schufen ihre eigenen Kulturen mit jeweils deutlichen Besonderheiten. Unter den Hinterlassenschaften der Shandingdong befanden sich nicht nur die von ihnen gebrauchten Werkzeuge und Überreste verzehrter Tiere, sondern auch mit grosser Sorgfalt hergestelleter Schmuck, wie zum Beispiel durchbohrte Tierzähne. Kieselsteine, geschliffene Vogelknochen und steinerne Perlen. All dieser Schmuck zeigt die Suche der primitiven Menschen nach Schönheit. 

Jagen und Sammeln waren weitere Themen, die von den frühen Menschen dargestellt wurden. Die heute vorhandenen, frühzeitlichen Darstellungen sind hauptsächlich in Felsen eingraviert oder auf Felsen gemahlt. Zu den berühmtesten Felsbildern zählen die Cangyuan-Felsbilder in Yunnan, die  Huashan- in Guangxi, die Jiangjun- in Liangyungang, die Hutubi- Xinjiang, die Gangcha- in Qinghai und die Heishan-Felsbilder in der Nähe von Jiayuguan.

Diese Felsmalereien haben gesellschaftliche und produktive Situationen sowie die Gruppenorganisation der frühen Menschen zum Thema. Manche davon beschreiben auch religiöse Aktivitäten, Dörfer, Kriege und Tanzszenen. Es gibt Felsbilder von Vögeln und Fischen, von Steinäxten die im einfachen und ungekünstelten Stil gehalten sind. Sie präsentieren anschauliche Themen in lebendigen Bildern.

Die Augen, der Mund und die Nasenhöhlen sind ausgehöhlt. Der Übergang zwischen Kopf und Körper war grösstenteils veranschaulicht. Die Flasche gilt als ein Meisterstück der grauen Vorzeit.

Musik und Tanz sind ebenso alt wie die Menschheit. Im mKreis Datong, in der Provinz Qinghai wurde eine bemalte Tonschüssel aus dem Neolithikum freigelegt. An der Innenwand der Tonschüssel sind lebendige Malereien mit Tanzszenen zu sehen. Die bisher freigelegten frühzeitlichen Musikinstrumente umfassen Xun aus Ton (ein eiförmiges Blasinstrument mit Löchern), eine Knochenpfeife, tontrommeln und Tonglocken sowie Glocken aus Bambus, Holz, Seide usw. Mit der Geburt der Musikinstrumente begannen die Menschen die Beziehungen zwischen unterschiedlichen Tönen zu erkennen und eine Tonskala zu entwickeln. Ein Xun-Instrument aus ton, das im Kreis Wantong ausgegraben wurde, kann vier verschiedene Töne spielen. Über 10 Knochenflöten wurden in Wuyang, in der Provinz Henan, gefunden. Die meisten haben sieben Löcher und können entsprechend sieben Töne spielen. Manche dieser Xun funktionieren auch heute noch.

Bund bemalte und schwarze Töpferwaren waren symbolisch für die  Entwicklung der  Zivilisation.Unter den in den Überresten der Yangshao-Kultur ausgegrabenen Gegenstände gibt es schöne handgemachte Terrakotta und unglasierte Töpferwaren. Darauf waren Tiere, Pflanzen und geometrische Muster aufgemalt. Die von den Banpo-Menschen hergestelten Töpferwaren sind mit schwarzen oder roten Mustern in Formen wie Wirbel, Wellen und geometrischen Formen, Blumen Hirschen und Fischen mit einem menschlichen Gesicht usw. verziert. Die Form und Gestaltung vieler bemalten Töpferwaren sind geradezu elegant.

Die Hongshan-Kultur, die in der heutigen Provinz Liaoning beheimatet war, ist die grossartigste entdeckung der Steinzeit. In Xishuiquan, im Kreis Chifeng wurde die kleine Tonstatue einer Frau entdeckt. Sie wurde mit braunem Lehm geformt. In Dongshanzui, nahe dem Ort Kazuo, in der Provinz Liaoning wurden einige Tonstatuen von nackten Frauen mit zerbrochenen Köpfen ausgegraben, deren Körper Anzeichen von Svhwangerschaft zeigen. Diese Statuen repräsentieren wahrscheinlich die Göttin der Fruchtbarkeit, die damals von den Leuten verehrt wurde.   

Gui aus Ton, 33 cm hoch

augegraben im Zhufeng-Grab der Longshan-Kultur

Linqu. Provinz Shandong

Mahlstein mit Stab Neolithikum

Der Mahlstein ist 56,5 cm und der Stab 41.5 cm langFundort Cishan,

Wu'an Provinz Hebei 

Jadefigur spätes Neolithikum, 8,1 cm hoch

    Ausgegr. in Lingjiatan, Hanshan, Provinz Anhui

Symbolzeichen an Töpferwaren aus der Majiayao-Kultur

Der Ursprung mancher  grundsätzlicher Techniken der chinesischen Malerei, wie z.B. Strichzeichnungen und Farbfüllung kann auch auf diese Felsbilder zurück geführt werden.

Verschiedene Materialien wie Knochen, Zähne, Töpferwaren und Stein wurden für die Schnitzkunst verwendet. Das vogelförmige Knochenmesser der Hemudu-Kultur, die ausgehöhlte Elfenbeinbüchse von Dawenkou und das Reliefportrait vom Yuanyang-Teich, das in der Provinz Gansu entdeckt wurde, sind von hohem künstlerischen Niveau. Der Rand der farbigen Tonflasche, die in Miaodigou ausgegraben wurde, ist ein rundgeschnitztes Kopfbild mit herabhängendem Haar.

Tonstatue einer nackten Frau mit Schuhen  

Jadefigur, spätes Neolithikum (ca. 30.Jh bis 26. Jh v. Chr.) 9,6 cm hoch   

bottom of page