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Kapitel 1
Die Sonne geht im Osten auf
4. Übergang zur Zivilisation
Archäologische Fundorte von Relikten aus dem Neolithikum in China
Schweineähnlicher Jadedrachen
Neolithikum, Hongshan-Kultur
(ca. 3. Jh v. Chr.)
7,9 cm hoch, 5,6 cm breit
Niuheliang, Lingyuan, Provinz Liaoning
Die urzeitliche Kultur ist die Wurzel der Chinesischen Zivilisation. Verschiedene Sippen, die ihre produktiven Tätigkeiten unter unterschiedlichen Bedingungen ausführten schufen frühe Kulturformen mit jeweils eigenen Besonderheiten.
Das Flussgebiet des Gelben Flusses war die Wiege der chinesischen Shu-Mai (Hirse-Weizen) -Landwirtschaft. Die vergleichs- weise vollendten, landwirtschaftlichen Werkzeuge und Tierhaltung wie die von Hühnern, die in den Überresten der Pei-Ligang-Kultur in Henan und der Ci-Berg-Kultur in Hebei, die vor 7'000 oder 8'000 Jahren bestanden, freigelegt wurden, zeigen, das China das erste Land auf der Welt ist, das Hühner züchtete.
Zur gleichen Zeit kamen auch religiöse Vorstellungen auf. Religiöse Konzepte und Vorstellungen wie die Verehrung von Phallus, Sonne und anderen Göttern weurden in den Felsbildern und Schnitzereien, in der Gestaltung von Häusern und der Grabanlagen zum Ausdruck gebracht. Die Hongshan-Kultur in der heutigen ProvinzLiaoning ist das wichtigste Beispiel der neusteinzeitlichen Kultur. Der in Stein gebaute Komplex, der am Fusse des Berges Kazuodong entdeckt wurde, und die in Niuheliang entdeckte Ruine eines Tempels zur Verehrung einer Göttin, sind hauptsächlich quadratisch und zur Hälfte unterirdisch. Der Tempel, einige Gruppen von Steingräbern und ein ummauerter Platz, vielleicht eine Burg, die eine Fläche von etwa 40'000 Quadratmeter bedeckte, waren die Orte, wo die frühzeitlichen Menschen den Göttern und den Vorfahren opferten. Im Tempel der Göttin wurden einige feingefertigte und zynisch gestaltete Töpferwaren gefunden, doe Opferzwecken dienten. Dies verdeutlicht, dass viele Opferzeremonien im Tempel stattfanden und zu dieser Zeit vergleichsweise fortgeschrittene frühzeitliche Gruppen aufkamen.
Ein Schweineähnlicher Drachen aus Jade, ein halbkreisförmiger Anhänger, mit zwei Drachenköpfen, aus Jade und die überreste des Unterkiefers von einem bunt bemahlten, schweineähnlichen Drachen, sind die ältesten Drachenbilder aus der grauen Vorzeit, welche die Archäologen kennen.. Jade wurde damals zu vielfältigen Schmuckwaren oder kleinern Figuren, wie Seeschildkröten und Vögeln, verarbeitet. Solche Figürchen wurden in der Nähe von Steinbauten für Gedenkfeiern entdeckt. Sie stehen für religiöse Symbole oder waren für religiöse Zwecke bestimmt.
Die Hemudu-Kultur in Zhejiang entwickelte die Technik des Reisanbaus. Ausgegrabene, karbonierte Reiskörner wurden als künstlich angebaut identifiziert und belegen somit die älteste Reiskultur auf der Welt. Zwei weitere Sorten von Reiskörnern wurden als Japanreis und Indienreis identifiziert.
Primitives Weben war eine Art von Handwerk in seiner ältesten Form. Dadurch wurde auch die Herstellung von Bambuswaren gefördert. Im Neolithikum kannte die manuelle Weberei zwei Methoden, namlich Flachweben und Hängeweben. Die älteste Seide wurde in den Überresten der Liangzhu-Kultur in Huzhou, in der
Adler aus Jade
8,4 cm lang
ausgegraben in Lingjiatan, Hanshan
Provinz Anhui
Steinerne Eule
Länge 2,5 cm
Tierförmiges Doppelgefäss, Neolithikum
32 cm lang, Ausgegraben in Karuo, Changdu, Tibet
Provinz Zhejiang ausgegraben. Das einzige Webwerkzeug zu dieser Zeit war das Weberschiffchen.
Phönixförmiger Jadeschmuck in Zierrahmen
(ca. 25. - 21. Jh v. Chr.)
ausgegraben im Kreis Li
Provinz Hunan
Ring aus Jade
4.5 cm lang
ausgegraben on Liangzhu
Provinz Zhejiang